Aktuell Sudan 17. April 2023

Sudan: Konfliktparteien müssen Schutz der Zivilbevölkerung sicherstellen

Das Bild zeigt Rauchschwaden über mehreren Gebäuden einer Stadt

In der sudanesischen Stadt Al Fasher in Nord-Dafur steigen Rauchschwaden auf nach Kämpfen zwischen der Armee und den paramilitärischen "Rapid Support Forces" (RSF) am 16. April 2023.

Straßenkämpfe und Luftangriffe: Seit dem 15. April kommt es im Sudan zu schweren Gefechten zwischen der sudanesische Armee und den paramilitärische Einheiten der "Rapid Support Forces". Die Zahl der zivilen Opfer steigt täglich. Amnesty International fordert, dass die Konfliktparteien das Völkerrecht achten und die Zivilbevölkerung schützen.

Nach dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts zwischen den Sudan Armed Forces (SAF) und der unabhängigen paramilitärischen Truppe Rapid Support Forces (RSF), der am Morgen des 15. April in Khartum ausbrach, erklärte Tigere Chagutah, Regionaldirektor von Amnesty International für das östliche und südliche Afrika:

"Der Einsatz schwerer Waffen, darunter Artillerie, Panzer und Düsenflugzeuge, in dicht besiedelten Gebieten in Khartum hat zahlreiche zivile Todesopfer und massive Zerstörung von Eigentum verursacht. Die Zivilbevölkerung befindet sich inmitten dieses Konflikts und leidet. Die Konfliktparteien müssen sofort aufhören, explosive Waffen mit großflächiger Wirkung in der Nähe von Ansammlungen von Zivilpersonen einzusetzen.

Die regionalen und internationalen Partner des Sudan, darunter die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (IGAD), die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen sollten die Konfliktparteien öffentlich auffordern, das humanitäre Völkerrecht zu achten und die Zivilbevölkerung zu schützen. Beide Parteien müssen ihre wahllosen Angriffe sofort einstellen.

Amnesty International fordert auch den UN-Sicherheitsrat auf, eine Dringlichkeitssitzung zur Lage im Sudan abzuhalten und die SAF und die RSF öffentlich aufzufordern, die Zivilbevölkerung vorrangig zu schützen.

Schließlich müssen die sudanesischen Behörden und alle Konfliktparteien dafür sorgen, dass humanitäre Organisationen sofortigen, uneingeschränkten und dauerhaften Zugang zum Konfliktgebiet erhalten, um die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung zu überwachen, zu bewerten und ihr Hilfe zu leisten."

Amnesty-Video auf Twitter:

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Hintergrund

Die Kämpfe im Sudan flammten nach wochenlangen Spannungen zwischen der RSF und der SAF über die Reform der Sicherheitskräfte während der Verhandlungen über eine neue Übergangsregierung auf. Die RSF und die SAF haben im Oktober 2021 gemeinsam die sudanesische Übergangsregierung gestürzt.

Seit Samstag wurden landesweit Dutzende zivile Opfer gemeldet. Drei Mitarbeiter*innen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) wurden am 15. April bei Gewalttaten in Kabkabiya, Nord-Darfur, während ihres Dienstes getötet, zwei weitere wurden verletzt.

 

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