Aktuell Saudi-Arabien 16. August 2011

Freiheit für Fadhel Maki al-Manasif!

Fadhel Maki al-Manasif

Fadhel Maki al-Manasif

Der Menschenrechtsverteidiger Fadhel Maki al-Manasif wurde am 2. Oktober im Osten Saudi-Arabiens erneut verhaftet. Es wird vermutet, dass er ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten wird und ihm Misshandlung und Folter drohen.

Laut saudischen Quellen hat Fadhel Maki al-Manasif das Vorgehen gegen Angehörige der schiitischen Glaubensgemeinschaft in Saudi-Arabien kritisiert und insbesondere die Diskriminierung von Gläubigen und ihre langjährige Inhaftierung ohne Anklage oder Gerichtsverfahren angeprangert.

Zum ersten Mal wurde Fadhel Maki al-Manasif im Mai 2011 festgenommen. Man entließ ihn nach vier Monaten, in denen er fast keinen Kontakt zur Außenwelt hatte, unter Auflagen am 22. August. Berichten zufolge hatte er Verpflichtungserklärung unterzeichnet, sich nicht mehr an Protesten zu beteiligen.

KritikerInnen der saudi-arabischen Regierung drohen schwere Menschenrechtsverletzungen. Oft werden sie ohne Kontakt zur Außenwelt und ohne Anklage in Haft, manchmal auch Einzelhaft, gehalten und können weder RechtsanwältInnen noch die Gerichte einschalten, um die Rechtmäßigkeit ihrer Inhaftierung anzufechten. Folterungen und Misshandlungen werden ebenfalls oftmals angewendet und dienen dem Zweck, Geständnisse zu erzwingen, Gefangene, die keine Reue zeigen, zu bestrafen oder sie von weiteren kritischen Äußerungen über die Regierung abzuhalten. Oftmals werden Menschen so lange von der Außenwelt abgeschnitten in Haft gehalten, bis sie schließlich ein Geständnis ablegen. Der Zeitraum kann Monate, wenn nicht sogar Jahre betragen.

Fordern Sie jetzt die umgehende und bedingungslose Freilassung von Fadhel Maki al-Manasif!



Über den Arabischen Frühling
Sommer 2011 - Die Demonstrationen für politische Reformen und für die Einhaltung der Menschenrechte halten auch mehr als fünf Monate nach ihrem Beginn weiterhin im Nahen und Mittleren Osten und in Nordafrika an. Tausende Menschen gehen beharrlich auf die Straßen, um für ihre grundlegenden Rechte zu kämpfen. In einigen Staaten, wie Syrien, Libyen, Jemen und Bahrain, gehen die Sicherheitskräfte jedoch weiterhin mit blutiger Gewalt gegen das Freiheits- und Reformstreben der eigenen Bevölkerung vor.

In denjenigen Staaten hingegen, in denen ehemalige Regierungen gestürzt wurden, muss die Aufarbeitung bisheriger Menschenrechtsverbrechen nun unverzüglich beginnen. Alle Bevölkerungsgruppen müssen bei der Ausgestaltung ihrer Zukunft gehört und beteiligt werden und Menschenrechtsreformen umgesetzt werden.

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