Reuters-Journalisten freigelassen!

Diese Urgent Action ist beendet.

Die beiden Reuters-Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind nach über 500 Tagen Haft freigelassen worden.

Zwie junge Männer lächeln in die Kamera. Der eine hält einen Daumen, hoch der andere winkt.

Reuters-Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo nach ihrer Freilassung in Myanmar 2019

Sachlage

Die beiden Reuters-Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind nach über 500 Tagen Haft im Zuge einer Amnestie des Präsidenten von Myanmar freigelassen worden. Sie waren 2018 zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Dies ist ein wichtiges Signal im Ringen um die Pressefreiheit in Myanmar. Amnesty International freut sich, dazu beigetragen zu haben.

Die Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, Wa Lone und Kyaw Soe Oo, wurden im Rahmen einer Präsidialamnestie am 7. Mai 2019 freigelassen, nur zwei Wochen nachdem der Oberste Gerichtshof von Myanmar ihre Rechtsmittel abgelehnt hatte. Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme hatten die beiden Journalisten zu einem Massaker an zehn Jungen und Männern der Rohingya-Minderheit durch myanmarische Sicherheitskräfte recherchiert. Sieben Soldat_innen wurden deshalb später von einem Militärgericht zu zehnjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die beiden Journalisten wurden am 3. September 2018 wegen Verstoßes gegen Paragraf 3(1)(c) des Official Secrets Act von 1923 (Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen) zu jeweils sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Die von ihnen eingelegten Rechtsmittel wurden im Januar vom Hohen Gericht in Rangun und am 23. April 2019 vom Obersten Gerichtshof von Myanmar abgelehnt. Wa Lone sagte zu Journalist_innen vor dem Insein-Gefängnis: "Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns im Gefängnis unterstützt haben, und bei den Menschen in der ganzen Welt, die unsere Freilassung gefordert haben. Ich kann es nicht erwarten, in die Redaktion zurückzukehren."

Wa Lone und Kyaw Soe Oo hätten gar nicht inhaftiert werden dürfen. Daher fordert Amnesty International die Aufhebung ihrer Schuldsprüche und die Löschung ihrer Einträge im Strafregister. Amnesty International ist besorgt über die anhaltenden Einschränkungen der Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit in Myanmar und wird auch in Zukunft die Freilassung von allen gewaltlosen politischen Gefangenen und die Abschaffung der repressiven Gesetze in Myanmar fordern.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.