Menschenrechtlerin nicht mehr in Gefahr

Diese Urgent Action ist beendet.

Die Sicherheit von Patricia Gualinga, einer Menschenrechtsverteidigerin, die sich für die Rechte Indigener einsetzt, ist Einschätzungen zufolge nicht mehr unmittelbar bedroht. Seit dem Angriff auf ihr Haus am 5. Januar gab es keine weiteren Vorfälle oder Drohungen gegen sie. Nach ihren Angaben wurden seither Schutzmaßnahmen für sie eingeleitet.

Patricia Gualinga Porträt

Patricia Gualinga

Sachlage

Die Menschenrechtsverteidigerin Patricia Gualinga, die sich für die Rechte Indigener einsetzt, hat Amnesty International mitgeteilt, dass Schutzmaßnahmen für sie eingeleitet wurden. Amnesty International hatte nach einem Angriff auf Patricia Gualingas Haus am 5. Januar eine Urgent Action gestartet. Ein unbekannter Mann hatte Steine gegen die Fenster ihres Hauses in Puya in der Provinz Pastaza geworfen und Morddrohungen gegen sie gerufen. Seither hat sie keine weiteren Angriffe oder Drohungen gegen sich angezeigt.

Obwohl ihre Sicherheit derzeit gewährleistet ist, ist Patricia Gualinga besorgt: Selbst drei Monate später gibt es noch keine Fortschritte in den Ermittlungen zum Angriff vom 5. Januar. Sie teilte Amnesty International mit, dass die Generalstaatsanwaltschaft der Provinz Pastaza ihren Zugang zu den Beweismaterialien, die bisher gesammelt wurden, behindert. Ihr wurden z. B. die Video-Aufzeichnungen der öffentlichen Überwachungskameras in der Nähe ihres Hauses vorenthalten, die bei der Identifizierung des Täters helfen könnten.

Amnesty International wird die Situation weiter beobachten und appelliert weiterhin an die Generalstaatsanwaltschaft, den Angriff vom 5. Januar umgehend und gründlich zu untersuchen sowie Patricia Gualinga den Zugang zu den gesammelten Beweismaterialien, wie Überwachungsvideos, zu gewähren.

Patricia Gualinga ist eine Indigenensprecherin der Kichwa innerhalb der indigenen Gemeinschaft der Sarayaku, deren angestammtes Land im Osten Ecuadors liegt. Patricia Gualinga setzt sich für Landrechte und den Umweltschutz im Kontext von Projekten der Rohstoffförderung im ecuadorianischen Amazonasgebiet ein. U. a. geht es um Konzessionen für die Erdölförderung auf dem angestammten Land der Kichwa und Sarayaku, der Sápara, Achuar Shuar, Shiwiar, der Gemeinden Santa Clara und San Jacinto und der Städte Puyo und Shell-Mera. Viele Sprecher_innen und Menschenrechtsverteidiger_innen dieser Gemeinschaften haben ihre Sorge bezüglich der Auswirkungen der Erdölförderung auf ihr Land zum Ausdruck gebracht. Sie berichten, aufgrund ihres menschenrechtlichen Engagements Drohungen erhalten zu haben und drangsaliert worden zu sein.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind zurzeit nicht erforderlich. Vielen Dank an alle, die Appelle geschrieben haben.