Amnesty 22. Mai 2023

Activism: 2022 war ein aktivistisches Jahr

Das Bild zeigt vier junge Männer, die vor einem gelben Amnesty-Stand stehen und in die Kamera gucken. Manche zeigen ein Peace-Zeichen und halten einen Brief vom Briefmarathon in den Händen.

Veranstaltung im Rahmen des Briefmarathons an Schulen am Leo-Statz-Berufskolleg in Düsseldorf am 07. Dezember 2022

Rund 192.000 Menschen in Deutschland unterstützen Amnesty regelmäßig. Von ihnen sind zum Jahresende 2022 gut 34.000 Mitglieder. Entsprechend vielfältig waren die Aktionen im vergangenen Jahr. Die Schwerpunkte waren Klimagerechtigkeit, der Krieg in der Ukraine, die Massenproteste im Iran und die Fußball-WM in Katar. 

Überall in Deutschland waren Amnesty-Mitglieder im Jahr 2022 wieder verstärkt draußen aktiv – mit Demonstrationen und Podiumsdiskussionen, mit Infoständen und Filmabenden. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie waren auch zunehmend wieder persönliche Begegnungen möglich.

Viele Aktive setzten sich für ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein. Sie gingen in Hamburg, Karlsruhe, Münster und anderen Städten auf die Straße und forderten, Menschenleben und Menschenrechte in der Ukraine zu schützen. Die Ludwigsburger Amnesty-Gruppe sammelte im Dezember bei einer Abendveranstaltung Unterschriften gegen den Krieg. Die Mannheimer Hochschulgruppe ging im März für den Frieden und gegen den russischen Angriff auf die Straße. Sie rief zudem dazu auf, sachlichen Nachrichtenquellen zu folgen und Informationen zu vergleichen. "Bitte achte darauf, nur seriöse Quellen zu teilen, um dich nicht am aktuellen Informationskrieg zu beteiligen", schrieb die Gruppe auf ihrer Instagram-Seite.

Eine Reihe an Aktionen widmete sich 2022 dem Thema Klima und Menschenrechte. Wie jedes Jahr beteiligten sich Amnesty-Mitglieder am globalen Klimastreik im September. In Hamburg forderten Demonstrierende konkrete Maßnahmen für eine menschenrechtsbasierte, sozial wie global gerechte und antirassistische Klimapolitik, die gesellschaftliche Ungerechtigkeiten mitdenkt und adressiert. In Freiburg trugen Aktive ein großes gelbes Banner mit der Aufschrift "Save the Planet, Save the Human". Auch außerhalb des Klimastreiks fanden zahlreiche Veranstaltungen statt: zum Beispiel ein Filmabend der Amnesty-Hochschulgruppe in Dresden, der den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Migration beleuchtete, oder ein Podiumsgespräch in Göttingen mit Aktivist*innen aus den Malediven, die berichteten, wie sich die Klimakrise auf ihr Land auswirkt und zu Menschenrechtsverletzungen führt.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Lage im Iran, wo das Regime seit September mit Gewalt gegen die Massenproteste vorgeht. Mit Infoständen von Papenburg bis Konstanz, iranischen Filmabenden und Mahnwachen vor dem Bundestag oder der iranischen Botschaft in Berlin zeigte sich Amnesty solidarisch mit den Protestierenden und forderte ein Ende der Gewalt. Auch zur Männer-Fußball-WM in Katar gab es eine Vielfalt an kreativen Veranstaltungen. In ganz Deutschland luden Amnesty-Gruppen dazu ein, sich über die Situation der Arbeitsmigranten in Katar zu informieren: zum Beispiel mit einer Fotoausstellung, einer Kunstperformance zu Sportswashing oder Infoständen mit Torwandschießen.

Neben diesen Schwerpunkten brachten viele weitere Themen Amnesty-Mitglieder zusammen und auf die Straße. Ob LGBTI-Rechte, Flüchtlingsschutz oder Solidarität mit Menschenrechtsverteidiger*innen weltweit – 2022 war ein aktivistisches Jahr!

Eine Gruppe von 18 Personen posiert lächelnd vor einem Lastwagen, dessen Seiten mit Amnesty-Plakten beklebt sind.

Mitglieder der Kölner Queeramnesty-Gruppe beim "Christopher Street Day" am 3. Juli 2022 in Köln

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