Amnesty Informieren 27. Januar 2022

Weltweit engagiert: So arbeitet Amnesty International

Das Bild zeigt eine Frau inmitten von Trümmern, die Fotos macht

Die Amnesty-Researcherin Donatella Rovera dokumentiert Kriegsschäden in der syrischen Stadt Rakka (Archivaufnahme vom 21. Januar 2019).

Als globale aktive Menschenrechtsorganisation setzt sich Amnesty International in vielen Ländern für die Menschenrechte ein. Dies wird durch mehr als zehn Millionen Unterstützer*innen in über 150 Ländern, 53 Ländersektionen und mehrere Regionalbüros möglich gemacht. Die Amnesty-Zentrale in London, auch Internationales Sekretariat genannt, spielt dabei eine besondere Rolle – sie steuert maßgeblich, über welche Menschenrechtsthemen Amnesty berichtet.

In China wird eine kritische Journalistin willkürlich inhaftiert. In Guatemala erhält ein Gewerkschafter wegen seines Einsatzes für die Rechte indigener Gemeinschaften Morddrohungen. Ein weltweit agierendes Technologie-Unternehmen sammelt persönliche Daten von Kund*innen, um daraus Profit zu schlagen. Alle drei Beispiele haben eines gemeinsam – sie zeigen, wie Behörden, Sicherheitskräfte oder Unternehmen Menschenrechte verletzen. 

Mit der Gründung von Amnesty International im Jahr 1961 hat sich die Organisation das Ziel gesetzt, Menschenrechtsverletzungen nicht länger hinzunehmen, sondern ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Öffentlicher Druck kann dabei helfen, Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen, damit willkürlich inhaftierte Journalist*innen freikommen oder bedrohte Umweltaktivist*innen mehr Schutz erhalten. Viele Beispiele zeigen, dass die Briefe, Appelle oder Unterschriften mit denen Amnesty-Unterstützer*innen auf das begangene Unrecht aufmerksam machen, die Situation der Betroffenen verbessern können.

Amnesty International: Das sind mehr als zehn Millionen Unterstützer*innen, 53 Ländersektionen und mehrere Regionalbüros, die sich für die Menschenrechte stark machen. Soviel Engagement erfordert eine effiziente Koordination. Dies übernimmt die Amnesty-Zentrale in London, auch Internationales Sekretariat genannt, die die Schwerpunktarbeit zu einzelnen Themen oder Ländern gemäß der internationalen strategischen Planung steuert und umsetzt. 

Youtube-Video über Amnesty:

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Die Mitarbeiter*innen des Internationalen Sekretariats koordinieren darüber hinaus die umfangreiche Recherchearbeit zu spezifischen Themen, die dann in Form von ausführlichen Berichten veröffentlicht wird. Sogenannte Länder-Researcher*innen führen die Recherchearbeit durch, sprechen vor Ort mit Betroffenen und Zeugin*innen von Menschenrechtsverletzungen und sammeln Beweise und Indizien. Nach einer gründlichen Prüfung fließen diese Informationen in einen abschließenden Bericht ein. Das Internationale Sekretariat stellt diesen Bericht wiederum den einzelnen Länder-Sektionen zur Verfügung, die ihn im Rahmen der eigenen Presse- und Kampagnenarbeit verbreiten.  

Die Bandbreite der Themen und Länder ist groß: Allein im November 2021 hat Amnesty unter anderem Berichte zur rechtswidrigen Zwangsräumung einer indigenen Gemeinschaft im Osten Ugandas veröffentlicht oder zu den Massenprotesten im Iran im Jahr 2019, bei denen 324 Menschen, darunter Kinder, von Sicherheitskräften getötet wurden. Ebenfalls im November legten Amnesty-Berichte offen, wie es im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft in Katar um die Rechte von Arbeitsmigrant*innen steht oder um die Situation von Frauen und Mädchen in Nigeria, die sexualisierte Gewalt überlebt haben.

Nicht immer können die einzelnen Länder-Sektionen aufgrund begrenzter Kapazitäten alle Berichte in gleichem Maße über die eigenen Kanäle verbreiten. Dennoch ist durch das große Unterstützer*innen-Netzwerk von Amnesty gewährleistet, dass Menschenrechtsverletzungen, egal wo sie auf der Welt passieren, nicht unerhört bleiben. Die Grundlage hierfür bilden alle Amnesty-Unterstützer*innen, die gemeinsam mit Kraft, Mut und Fantasie für eine Welt ohne Menschenrechtsverletzungen einstehen.

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