Aktuell Erfolg Russische Föderation 07. September 2019

Amnesty begrüßt die Freilassung von Regisseur Oleg Sentsov

Das Foto zeigt Oleg Sentsov hinter einer Scheibe im Gerichtssaal. Er blickt nach links und formt mit zwei Fingern seiner linken Hand das Victory-Zeichen.

Der ukrainische Filmemacher wurde nach mehr als fünf Jahren Haft im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation freigelassen.

"Mit großer Freude und Erleichterung haben wir davon erfahren, dass der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov freigelassen worden ist. Er hatte zuvor friedlich gegen die Intervention der Russischen Föderation auf der Krim und die Annexion der Halbinsel protestiert", sagt Peter Franck, Russland-Experte bei Amnesty International in Deutschland.

"Es bleibt zu hoffen, dass sich seine Freilassung positiv auf die Schicksale anderer gewaltloser Gefangener aus der Ukraine auswirkt. So könnte unter anderem der krimtatarische Menschenrechtler Emir-Usein Kuku schon in den nächsten Tagen wegen haltloser Vorwürfe von einem für ihn unzuständigen russischen Militärgericht in Rostow-am-Don zu einer Freiheitstrafe von bis zu 25 Jahren verurteilt werden."

Gemeinsam mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen hatte sich Amnesty seit seiner Verhaftung im Mai 2014 auf der Krim für Sentsov eingesetzt. Oleg Sentsov war im August 2015 in einem unfairen Gerichtsverfahren wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt worden.

"Dieser Erfolg ist dem beharrlichen Einsatz von Menschen weltweit zu verdanken", sagt Franck. "In Deutschland haben Künstler und Filmschaffende, die Europäische und die Deutsche Filmakademie, die Berlinale und vor allem viele engagierte Aktivisten die politisch motivierte Repression gegen Oleg Sentsov auf Mahnwachen, in Petitionen und Briefaktionen immer wieder aufgegriffen. Dies hat, zusammen mit den resultierenden Interventionen durch die Politik, erheblich zu seiner Freilassung beigetragen."

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